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an einem Kettengehänge ein Weihrauchfaß trägt. Das lange Gewand
ist über der Brust verziert. Weibliche Gestalten mit Rauchfässern er—
scheinen auf frühen Elfenbeinbildern als Frauen am Grabe Christi, des
Auferstandenen (Die christliche Kunst. 20. Jahrg. S. 89; Orbis pictus,
Wasmuth, Berlin, Band 11, Abb. 34 und 48; Atz, Kunstgeschichte von
Tirol u. V. S. 161). Am Schloßkapelleneingang Zenoberg ist an der
nördlichen Torseite eine Frau mit Rauchfaß. Die Frauen am Grabe
hatten die Absicht, den Leib Christi zu ehren; auf sie alle gilt das Wort
Christi über Maria von Bethanien: „Sie hat ein gutes Werk an mir
getan, sie tat es zu meinem Begräbnis“ (Matt. 26, 123; 28, 1; Mark. 161;
Luk. 24, 1). Diese Frauengestalt hat symbolische Bedeutung, sie stellt die
Barmherzigkeit an den Gräbern, die Fürbitte für die Seelen der Ver⸗
storbenen, die Hilfe zur Befreiung aus ihrer Gesangenschaft dar, ist die
Ecclesia, die Kirche als Helferin der armen Seelen.
In Worms ist die Eecclesia mit dem Salbgefäß, dem üblichen Attri—
but der Frauen am Grabe dargestellt und inschriftlich als Misericordia
bezeichnet (Kraus II, S. 251). Sie Kirche ist aber zugleich die Koönigin
zur Rechten“, die hier wirklich rechterhänd des Auferstandenen und des
Bogenfeldes steht, nach Psalm 40, 11: „Die Königin steht zu deiner
Rechten im goldenen Kleide, in buntem Gewande“. So erklärt sich wohl
auch die Brustzier des Kleides an unserem Bilde. Allioli bemerkt zu
diesem Psalmwort im Sinne der Auslegung durch die Kirchenväter:
„Die Königin ist die Braut, die aus den Heiden gesammelte Kirche
Jesu Christi .. In die Kirche gehen nach und nach alle Völker ein“.
Das ist ihr buntes Kleid. Und daͤmit würde die Gedankenfolge zurück—
kehren zum Thema der Gewändebilder an den Eingangsfeiten, zum
Ruthbilde, das die Aufnahme der Heiden in das Reich Gottes angzeigt.
Es ist anzunehmen, daß auch in Wien ehedem eine Ecelesia in der enit—
sprechenden Nische stand, die jetzt der spätgotische Stephanus als Kir—
chenpatron einnimmt.
Die letzteren zwei Nischenbilder, die auf Erlösung wartende Seele
und die fürbittende Kirche, gehören zusammen.
Die Nischenfiguren verbildlichen Friedhofgedanken, in anderer Rei—
henfolge: Tod, Gefangenschaft, Fürbitte, Befreiung. Vor dem Kirchen—
eingang war zumeist der Gottesacker.
Benütztes Schrifttum: Die Kunstdenkmäler Bayerns, IV.
Niederbayern, 17. Bez. Kehlheim, 1922, S. 127 ff. — Karlinger, Romanische
Steinplastik in Altbayern, Augsburg, 1024, S. 8, Abb. 148.Ver zeichnis
der zitierten Werke, Abkürzungen?: Amira, Handgebärden in
der Bilderhandschrift des Sachsenspiegels, Abh. d. J. Kl. d. A. 6. Wiss. Mün—
chen, 28. Bd., 2. Abt. K. 163 ff Bergner, Handbuch der kirchl. Altertümer,
Leipzig, 1905; Kraus, Geschichte der christl. Kunst, Freiburg, 1866, Mol s—
dor f, Christl. Symbolik, Leipzig 1926;, Rovotnh, Rom. Bauplastik in Öster—
reich, Wien, 19303 Sauer, Symbolik des Kirchengebäudes, Freiburg, 1924;
Tietze, Geschichte u. Beschreibung des St. Stephansdomes, Wien, 1931; Wi e—
bel, Das Schottentor (St. Jakobskirche im Regensburg), Augsburg, 1937.
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