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sonen- und Schnellzugslokomotiven beträgt 5—26 cbm, von Tenderlokomotiven 2,5—7,0 cbm.
Der Wasserverbrauch für eine Speisung beträgt 6—8 cbm. Die Reinigung eines Eisen-
bahngüterwagens erfordert bis zu 1,5 cbm. In der württembergischen Güterwagenreinigungs-
anstalt zu Plochingen bei Stuttgart z. B. werden täglich bis zu 80 Wagen gereinigt.
Der Wasserverbrauch der Stationen mit Lokomotivspeisung beträgt beiiNeben-
bahnen 3-4 cebm für die Zahl der gespeisten Lokomotiven. Bei Hauptbahnen
ist der Wasserverbrauch abhängig von der Zahl und Art der Züge. Personenzüge fassen öfter,
dafür aber weniger als die Schnellzüge. Im Mittel kann man 6—8 cbm für eine Lokomotive
rechnen. Das Füllen muß rasch erfolgen; geschieht daher, um im übrigen den Leitungs-
druck konstant zu erhalten, meist nicht aus der allgemeinen Leitung, sondern aus beson-
deren Wasserbehältern. Die Wasserkrahnen liefern 500 bis 1000 1 in der Minute. — Über den
Wasserverbrauch von Lokomotiven in Funktion ihrer Pferdekraftstärke s. Zeitschrift für
Baukunde 1883, S. 502.
g) Wasserverbrauch: für hydraulische Aufzüge. Er ist ab-
hängig von der Zahl der Spiele, dem Kolbenweg und Kolbenquerschnitt. Es empfiehlt sich
Wiederbenutzung des Wassers, unter Umständen auch Anlage einer besonderen Fassung.
Ein Berliner Aufzug mit einem Kolbendurchmesser von 200 mm machte 1890 in 3 Monaten
14 648 Fahrten von je 14,40 m mittlerer Weglänge, brauchte somit für jede Fahrt im Mittel
4511 Wasser und während 1 Monats bei 4883 Fahrten 2200 cbm Wasser.
h) GerbereienundLederfabriken. Eine große Dresdener Lederfabrik,
die täglich 1000 Kalbfälle gerbte und färbte, lieferte täglich 85—100 ebm Abfall- und
Plantschwasser.
i) Chemische Wäschereien und Färbereien. Von zwei Brüxer
Anstalten braucht die eine pro 100 kg Ware 8350, die andere 11 000 1 Wasser, wobei im all-
gemeinen das Waschen mit Benzin erfolgt.
k) In einer BrüxerVerbandstoffabrik (Verbandgarn, Watte, Baumwolle, Garn
und Verbandstoff) wurden im letzten 6-jährigen Mittel pro 100 kg Ware netto 5000—6000,
brutto (samt Lokalreinigung) 75601 Wasser verbraucht.
l)Papierfabriken. Nach angestellten Versuchen braucht eine ordinäres Druck-
papier erzeugende Papierfabrik für 1 kg Papier 400—600 1 Wasser. — In einer englischen
Fabrik wurden 1870 aus 351 t Lumpen und 2121t Esgarto 1480 t Schreib- und Buchdruck-
papier erzeugt. Die tägliche Abwassermenge betrug 2340 ebm.
m) Zuckerfabriken. Nach König braucht man, wenn nach dem Diffusions-
verfahren gearbeitet wird, für je 1000 Zentner verarbeiteter Rüben 760 cbm Wasser. Nach
Bodenbender benötigt eine Fabrik mit einem Tagesverbrauch von 4000 Zentner Rüben so-
viel Wasser wie eine Stadt von 20 000 Einwohnern.
n) Markthallen. Man rechnet im Mittel für den Markttag und 1 qm Boden-
fläche 51 Wasser. Der Betrag kann sich in heißen Zeiten verdoppeln.
o) Schlaehthäuser. Ohne Kühlwasser, aber einschließlich des Reinigens
und Sprengens der Straßen rechnet man für jede Schlachtung 300—400 1 Wasser, wobei die
großen Schlachthöfe nach Locher den höheren Verbrauch haben. Kühleinriehtungen kön-
nen den Verbrauch herabsetzen.
Das Wasserwerk des neuen Dresdener Schlachthofes mit einer Schlachtfähigkeit
von höchstens 550 Rindern, 3450 Stück Kleinvieh und 2500 Schweinen ist für einen Tages-
bedarf von 5000 cbm Wasser gebaut.
In der Brüxer Schlachthofgenossenschaft werden täglich bis zu 180 Tiere geschlach-
tet, auf 100 kg Gewicht entfallen: auf Rinder 53,0, Schweine 39,0 Kälber 4,84, Schafe 2,50,
Kleinvieh 0,66 kg und der Wasserverbrauch betrug 1912 auf 100 kg Schlachtgewicht 385 1
auf 1 Stück 3441 Wasser. 2
In der dortigen Pferdeschlächterei wird pro eine Schlachtung ein Wasserverbrauch
von 601 angenommen.
p) Bei Metzgereien ist für den Kopf des Personals zum normalen Wasserver-
brauch ein Zuschlag von 10—20% zu machen.
q) Bei Bäckereien muß derselbe Zuschlag erfolgen.
Molkereien verbrauchen auf 11 verarbeitete Milch mindestens 2—3, meist aber 4-6 1
Wasser (Gesundheitsingenieur 1911, S. 163) von höchstens 10° C Wärme.