Full text: Vorkenntnisse und Hilfswissenschaften, die Hydrologie, die Wassergewinnung (2,a)

        
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
        
      
    
    
   
    
    
    
   
  
  
  
  
  
  
   
   
    
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d) Straßenreinigung. Für die einmalige Besprengung kann man bei spar- 
samem Verfahren rechnen: 
bei gepflasterten Straßen 11 für 1 qm 
bei chaussierten Straßen 1,51 für 1 qm. 
Unter 0,5 bis 0,81 wird man kaum heruntergehen können, wenn die Besprengung 
ihren Zweck eine genügende Zeit lang erfüllen soll. Die Häufigkeit der Besprengungen ist 
in unseren Städten eine 1- bis 4malige (vgl. die Tabelle S. 126, Kol. 11). 
In Paris, wo die Straßen selbst in der heißen Jahreszeit förmlich abgewaschen 
bezw. unter Zufluß von Wasser gekehrt werden, erreicht der Verbrauch 6—71, in Rom 41 
für 1 qm und Reinigung, die Tabelle auf Seite 126 enthältin Spalte 11 eine Anzahl von Werten 
für den Jahressprengwasserverbrauch deutscher Städte. In heißen Ländern mag der Ver- 
brauch unter Umständen diese Zahlen noch wesentlich übersteigen. Dasselbe gilt für das 
Begießen öffentlicher Gartenanlagen. 
Meerwasser zu Straßensprengungen wurde schon um 1850 in England verwendet. 
Da es 3,65%, Salz enthält, so reicht es doppelt solange aus als Süßwasser, gibt keinen Schlamm, 
verhindert Staubbildung und härtet makadamisierte Straßen, aber die Straßen werden etwas 
schlüpfrig. Auch befürchtete man den Einfluß der salzgeschwängerten Luft, ferner die Ein- 
wirkung auf Metalle und Zement (z. B. bei Verwendung zu Feuerlöschzwecken) und Belä- 
stigungen bei Kanalspülungen (vgl. Gesundheitsingenieur 1893, S. 219. Journ. f. Gasbel. 
und Wasservers. 1896, $S. 225). Für London wurde ein diesbezüglicher Entwurf im Jahre 
1899 aufgestellt, der aus dem Ärmel-Kanal bei 89 km Zuleitungslänge der Stadt täglich 
45 000 cbm zuführen sollte. 
e) Städtische Kanalisationen. Man wird natürlich stets suchen, das für 
die Kanalisation benötigte Wasser nicht der Wasserleitung zu entnehmen, insbesondere, 
wenn die Leistungsfähigkeit der Wasserversorgung nicht reichlich ist (Gesundheitsingenieur 
1887, 8. 321). An sich brauchen enge Kanäle weniger Spülwasser als weite; doch fließt in 
diesen andererseits meist sowieso eine größere Ablagerungen verhindernde Wassermenge. 
Dem würde entsprechen, daß Städte mit Trennsystem einen relativ hohen Spülwasser- 
verbrauch haben. 
Die folgende Tabelle gibt einige Zahlen, bezogen auf das Betriebsjahr 1907 und be- 
rechnet aus dem Statistischen Jahrbuch deutscher Städte 16. Jgg. und der XVIII. Stati- 
stischen Zusammenstellung der Betriebsergebnisse von Wasserwerken. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Ange- Wasser- Wasserverbrauch für 
Gesamte Sehlossane verbrauch | 1 Längen- | den Ein- | den Ein- 
Stadt Kanallänge Eihsohner für die Ka- meter Kanal] wohner und| wohner und 
nalisation und 1 Jahr| das Jahr den Tag 
m zahl : cbm cbm cbm l 
1 2 3 a 5 6 7 
| an 
Aachen; .... 2; | 95 100 151 000 | 2670 0,028 | 0,018 0,05 
Dein... ...,, 1.007 400 2 135 000 1 616 200 1,604 | 0,757 2,08 
Darmstadt ... 93 000 83 000 1100 0,011 | 0,013 0,04 
Kapap. ..,... 347 400 559 000 50 000 0144 | 0,090 0,245 
Manz... 77 650- 91 500 1500 0,019 | 0 016 0,045 
Mannheim ... 144 650 150 000 15 800 0,109 0,105 0,29 
München .- .., 281 160 422 600 123 800 0,441 | 0,293 0,80 
Oberhausen . . . n 93 000 600 —_ 0,007 — 
Stuttgart . i 184 000 230 000 6 900 0,038 0,030 0,08 
Potsdam (40°), 
(Trennsystem) 71 700 58 400 18 500 0,258 0,317 0,87 
Danzig (Trenn- 
system) . | 90 360 145 000 102 000 1,130 | 0,703 | 1,93 
Lichtenberg 
(Trennsystem) — 75 000 64 425 — 0,889. 2,35 
  
  
Hiernach sind nur bei Trennkanalisationen namhafte Zahlen einzusetzen; im 
übrigen sind die Verbrauchswerte nicht groß, aber in weiten Grenzen schwankend. 
  
 
	        
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