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Zur Wasserersparnis bei Springbrunnen (und zur Zumischung von Luft) baut Kör-
ting sogenannte Wassersparer nach dem Grundgedanken des Injektors, die im Springbrunnen-
becken liegend einen Teil des früher ausgeworfenen Wassers mitreißen. Die Wassererspar-
nis richtet sich nach der Druckhöhe und der Sprunghöhe des Brunnens. So werden bei
4 Atm. Leitungsdruck und 3m Sprunghöhe mit 11 Leitungswasser 31 Beckenwasser ange-
sogen; die Ersparnis beträgt also 75% und das Wasser wird dauernd gelüftet, bezw. erneuert
(Zeitschr. d. Ver. deutscher Ing. 1904, S. 538).
Eine noch bedeutendere Wasser- und Geldersparnis erzielt man, wenn man das Wasser
des Springbrunnenbeckens immer wieder durch eine elektrisch angetriebene Zentrifugal-
pumpe hochgeworfen wird. An den Brunnen vor dem Abgeordnetenhaus in Wien hat man
auf diese Weise eine jährliche Ersparnis von 15 300 Mark zu erzielen vermocht (Österr.
Wochenschr. f. d. öff. Baudienst 1902, S. 781). Derartige Brunnen werden heute mit Recht
viel angewandt, vgl. Abschnitt V.
4. Kapitel.
Hydraulische Grundlagen.
$ 25. Druck des Wassers gegen Gefäßwände.
1. Druck in einer Flüssigkeit. Wirken auf eine Flüssigkeit äußere Kräfte
ein, deren resultierende Komponenten X, Y, Z bezogen auf ein rechtwinkeliges Koor-
dinatensystem sind, so ist mit u als spezifischer Masse der Flüssigkeit die durch die
äußeren Kräfte ausgeübte resultierende Pressung bekanntermaßen gegeben durch den
Ausdruck:
DH ad ray tz... 00,5,
Wirkt auf eine allseitig begrenzte Flüssigkeit nur die Schwerkraft in der Richtung der
Z-Achse, so ist
zz 0, De ah
d. h. gleich der Beschleunigung durch die Schwere.
Ein System materieller Punkte wird stets diejenige Gruppierung einer Teile her-
zustellen suchen, bei der der Systemschwerpunkt die tiefstmögliche Lage einnimmt.
Flüssigkeiten sind hierzu, praktisch gesprochen, vollkommen in der Lage. Ihre Oberfläche
wird also eine Kugelfläche mit dem Mittelpunkt im Erdmittelpunkt oder praktisch eine
Ebene sein. Aus den beiden letzten Sätzen geht hervor, daß in allen sleichweit unter
der Flüssigkeitsoberfläche liegenden Punkten der nach unten gerichtete Druck gleich
groß und nur abhängig von der Tiefenlage des Punktes unter der Oberfläche der Flüssig-
keit ist. Wegen der leichten Verschiebbarkeit der Wasserteilchen muß aber auch im
Gleichgewichtszustand des Wassers der Druck in einem und demselben Punkte nach
allen Richtungen hin gleich groß sein: Niveauflächen.
Aus Gleichung 1) und 2) folgt
dp=ugde—y da, a een
worin y das Einheitsgewicht des Wassers ist. Da für technische Zwecke in der Regel
y = Constans gesetzt werden kann, so folgt aus 3)
DER nenne
Entspricht nun dem Wert p=p, der Wert z=h, so ist
C=p—yh und p=ye+m—yh.