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Hochschule Stuttgart, daß acht Versuchsplatten bei 5stündiger Versuchsdauer einem
Wasserdruck von 5 Atmosphären gegenüber dicht blieben.
Besonders günstig waren die Erfahrungen, die das Frankfurter Tiefbauamt mit
Inertol machte (vgl. Zentralbl. f. Bauverw. 1906, Nr. 75; Deutsche Bauz. 1908, Nr. 24;
Gesundheitsingenieur 1908, Nr. 14; vgl. auch den Aufsatz von Dr. Roth in der „Metall-
röhrenindustrie‘“ 1909, Nr. 11).
Von weiteren Mitteln sollen hier genannt werden:
y) Die Keßlerschen Fluate, die bereits 8. 214 besprochen wurden.
0) Das Ceresit, das sich in Wildungen bei stark kohlensäurehaltigem Wasser
gut bewährt haben soll.
ı) Die Asphalt-Emulsion B. 4 gegen Moorsäure und Alkalien und das
Eweol gegen Säuren und Alkalien, auch die aus dem Zement austretenden, beides
Fabrikate der Elsässischen Emulsionswerke in Straßburg.
£) Das Nigrit, des nach Rohland (Städt. Tiefbau 1911, S. 105) widerstands-
fähig sein soll gegen 1—1,5 prozentige Säure, gegen Ammoniakwasser von derselben
Konzentration und gegen Quellwasser mit starkem Kohlensäuregehalt, ebenso gegen
saure und alkalische Humusstoffe.
Bei allen Mitteln muß der Anstrich sehr sorgfältig und nicht zu spar-
sam ausgeführt werden, damit nicht einzelne punktartige Flächen ungedeckt bleiben
und hier der Angriff des Wassers einsetzen kann.
Auch kann es sich empfehlen frisch gestrichene Behälter oder Röhren eine Zeitlang
mit Wasser gefüllt stehen zu lassen und dann zu entleeren, da sonst unter Umständen
besonders bei Endrohrsträngen mit geringer Wasserbewegung das Wasser einen
üblen Geschmack annehmen kann. In einem derartigen Fall soll das Wasser
Brechreize ausgelöst haben.
$ 35. Gegenstand der allgemeinen Vorarbeiten.
Die nachstehenden Ausführungen haben den Zweck, die entwerfenden Ingenieure
auf die wichtigsten Punkte hinzuweisen, die womöglich schon beim ersten Besuch einer
mit Wasser zu versorgenden Stadt erhoben werden sollten. Das Einhalten eines
derartigen Verfahrens wird den Ingenieur vor manchem Ärger, vor nutzlosen Geld-
und Zeitausgaben bewahren.
Natürlich kommen nicht immer sämtliche unten erwähnte Fragen in Betracht,
manche müssen im einzelnen Fall eingehender, manche können flüchtiger behandelt
werden. In keinem Fall sollte man aber den Kreis der Nachforschungen enger ziehen
als unbedingt nötig ist. Man wird demnach folgende Punkte zu beachten haben:
1. Allgemeine Lage der Stadt: Terraingestaltung, Beherrschende
Punkte (Hochbehälter), Höhenunterschiede, Größe der einzelnen Gebiete, Erweiterungen
des Stadtgebietes, Vororte, Eingemeindungen, Nachbarorte; Hauptstraßenzüge, Eisen-
bahnanlagen; offene Gewässer, Friedhöfe, Parks und Gärten.
2. Planunterlagen. Allgemeine Übersichtspläne, in 1: 100000 bis 1: 10000
(müssen oft für den besonderen Zweck umgezeichnet oder neu hergestellt werden). Sonder-
pläne 1: 5000 bis 1: 500 mit Höhenangaben und Straßennamen. Pläne der bestehenden
Versorgungsnetze. Bebauungspläne, Entwürfe für Straßenkorrektionen. Bebauungs-