wenn sie nicht unter genau denselben Bedingungen Aufstellung fänden, was namentlich
bezüglich der Windwirkung kaum immer durchführbar sein wird.
Aus Vorstehendem folst, daß man aus den Verdunstungsbestimmungen zurzeit
und bis auf weiteres keine weitreichenden Schlüsse über den Wasserhaushalt der Erde,
oder über das Verhältnis zwischen Niederschlag, unterirdischem und oberirdischem
Abfluß ziehen darf, wie das leider manchmal geschieht. DieVerdunstungsgröße
sollte so weit als möglich aus unseren Rechnungen weg-
bleiben, jedenfalls aber so ungünstig als möglichin die-
selben eingesetzt werden. Unter dieser unerläßlichen Beschränkung seien
im folgenden einige Zahlen gegeben.
Die jährliche Verdunstungshöhe ist zunächst in großen Zeiträumen abhängig
vom Breitegrad und damit von der mittleren Jahrestemperatur. Fritzsche gibt!) unter
anderen folgende Zahlen an:
Breite 50--60° nördl.: Verdunstung 358 mm
„. 40--50 4 5 3sl „
„ 30-40 „, > 379
„20230. , 5 497 >;
2.10.2390: 05 ; 74 „
„ 10 nördl.—-10 südl.: ie TI08
„10-20 südl.: 5 9037 ,;
„2090: u Ad
38040 2 Sir,
Auf die zahlreichen Unregelmäßigkeiten, welche durch besondere Umstände —
Meere, Wüsten, Gebirge usw. — in diese Zahlenreihen gebracht werden, braucht man
kaum hinzuweisen. Dagegen ist sehr zu beachten, daß die für die Verdunstung auf Wasser-
flächen erhaltenen Zahlen die über Land£lächen geltenden im allgemeinen weit übertreffen.
König führt an, daß nach bayrischen Beobachtungen von einem kapillarisch mit
Wasser gesättigten Boden jährlich im Freien 68% der von einer Wasserfläche aufsteigen-
den Menge verdunste. Dadurch erhalten manche (extreme) Folgerungen über den Kreis-
lauf des Wassers, namentlich über die im Untergrund erfolgende Kondensation eine merk-
liche Einschränkung. Zur Ermittlung der Verdunstungsunterschiede über verschiedenen
Materialien füllte nach Mager Dessoliers von 5 Blechzylindern mit 11 cm Durchmesser
und 16 cm Höhe, die am Boden in einer der Sonne ausgesetzten Sandlage standen, den
ersten mit gesiebter Erde, den zweiten mit feinem Sand, den dritten mit grobem Sand,
den vierten mit feinem Kies, der fünfte blieb leer. Dann wurde in alle Zylinder bis zur
Oberfläche der Materialien Wasser eingegossen. Nach 12 Tagen waren verdunstet:
aus dem nur mit Wasser gefüllten Zylinder: 97mm
» » mit gesiebter Erde a n BB
rs „ feinem Sand 5 PR Ad:
a „ grobem Sand m br 2,
ie „ feinem Kies z # 2.3,
Nach Lawes verdunsten die Bäume im Verlauf eines Jahres das Mehrfache ihres
Gewichts an Wasser, und zwar
die.Korkälche sr Dr en, 55.2307 0 .dase: lache,
die Steiteiche 2... 2.2.2... 20 e
1) Zeitschr. f. Gewässerkunde VI. Bd., Seite 35.
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