Full text: Vorkenntnisse und Hilfswissenschaften, die Hydrologie, die Wassergewinnung (2,a)

  
  
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die denjenigen der offenen Gewässer zuzuzählen sind, wenn man die ganze Abtlußmenge 
zu erhalten wünscht. 
Eine besondere Stellung nehmen die Quellen und Grundwässer bezüglich des 
Infiltrationsgebietes ein. 
In den meisten Fällen lassen sich über den Verlauf solcher Gewässer nur Vermu- 
tungen aufstellen; man ist jedoch manchmal in der Lage, mit Hilfe geognostischer For- 
schungen eine für die Grundwasser maßgebende unterirdische Wasserscheide festzustellen 
und kann dann den Lauf des Grundwassers verfolgen. Denkt man sich z. B. einen zylin- 
drisch gestalteten Gebirgskörper, ‘dessen Quer- 
schnitt senkrecht zu den Erzeugenden des Zylin- 
ders in nebenstehender Figur dargestellt sein möge. 
Das topographische Niederschlagsgebiet wird für 
den Punkt A gleich F, für den Punkt A, gleich F, 
sein, unter # und F, die Horizontalprojektionen 
der bezüglichen Zylinderflächen verstanden. So- | 
ferne nun A, A den unterirdischen Verlauf der 2 
undurchlässigen Schichte bezeichnet, ist in A, das Ergebnis an Grundwasser — 0, in 
A dagegen erheblich größer, als dasselbe der Infiltrationsfläche F entsprechen würde. 
Während nämlich das topographische Niederschlagsgebiet in bezug auf die Lage A gleich # 
ist, berechnet sich das der Quellenspeisung dienstbare Infiltrationsgebiet zu FR, +F. 
Der in Figur 49 dargestellte Fall ist noch verhältnismäßig einfach. Es kann sehr 
wohl vorkommen, daß das Grundwasser quer unter einem Tal ohne Quellbildung durch- 
fließt, um erst in einem zweiten Tal als Quelle zutage zu treten. Auch können geotek- 
tonische Besonderheiten wie Verwerfungen, Eruptivmassen alle allgemeinen Regeln über 
Bestimmung des Einzugsgebietes über den Haufen werfen; vgl. $ 50. 
Die erste der eben 
angegebenen Besonderhei- 
ten dürfte nach den Be- 
obachtungen von d’Andri- 
mont nicht ganz selten 
auftreten. Wie wir später 
sehen werden, fließt das 
Wasser im Untergrund 
nicht in geraden Linien, 
sondern in nach oben 
hohlen Kurven. So können die beiden Fälle der Figuren 50 und 51 eintreten, wo 
im ersten Fall zur Quelle Q, nur das Einzugsgebiet 1, zur Quelle &, aber die Einzugs- 
gebiete 1, und Z, gehören. Im Falle der 
Figur 51 hat die an der Schichtgrenze u 
auftretende Quelle nicht das Einzugsgebiet l,, 
sondern nur ein der Länge I entsprechendes. 
Die Niederschläge des Gebietes I” versinken 
nach unten. 
Ermittlungen wie die an der Hand der 
Figur durchgeführten lassen sich nur in regel- 
mäßig geschichteten Gebirgen mit einiger 
Aussicht auf Zuverlässigkeit anstellen, sie ver- 
sagen in allen Gebieten mit großen Zerklüftungen und Höhlenbildungen (Karstgebiete). 
So ergibt sich für das Fassungsgebiet der württembergischen Landeswasserversorgung 
Fig. 49. 
  
  
  
  
  
  
  
  
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