lässigen Felsen zu Tage, und bei diesem Vorkommen wird das Versinken der Regenwasser.
in die Spalten und Klüfte des Gesteines am deutlichsten wahrnehmbar; mit etwas mehr
Hindernissen und deshalb auch in wesentlich geringerer Menge gelangen die Hydro-
meteore durch die Bodendecke in die Zwischenräume der unterirdischen Gesteins-
massen.
Gehen wir nun näher auf die Frage der Durchlässigkeit ein, so ist zunächst fest-
zustellen, daß es überhaupt keine für Wasser gänzlich undurchläs-
sigen Schichten gibt und daß man bei den im allgemeinen undurchlässig genann-
ten Schichten gut daran tut, in jedem einzelnen Fall zu untersuchen, ob die Schichten
unter den vorliegenden Zusammensetzungs- Lagerungs- und Druckverhältnissen auch
tatsächlich undurchlässig sind. So kann z. B. Lehm von bis zu 8 m Stärke noch wasser-
durchlässig sein, während andererseits Schwimmsande die undurchlässige Sohle für
Grundwasser bilden können.
Auf große Durchlässigkeit der Schichten lassen schließen: Abwesenheit von Ton-
teilchen, gleichmäßige Korngröße und Gleichartigkeit der Lagerung. Besteht ein Boden
aus verschiedenen Elementen, z. B. aus Kies und Ton, so gibt die Menge und Verteilung
des Tons den Ausschlag: „Die Durchlässigkeit eines Bodens wird bestimmt durch die
wasserdichteste Schicht“ sagt Wollny. Nach Versuchen verhielten sich die Durch-
lässigkeit zweier Böden wie 1: 7, von denen der erste 1 Teil feinen Sand auf 1 Teil Lehm,
der zweite 3 Teile feinen Sand auf 1 Teil Lehm enthielt. Für einen nur aus feinem Sand
bestehenden Boden war die Verhältniszahl 43. Schwankt bei einem Boden die Korn-
größe innerhalb sehr weiter Grenzen, so ist seine Durchlässigkeit kleiner, als wenn diese
Grenzen näher beisammen liegen.
Die Struktur des Bodens übt auf die in denselben einsickernde Wassermenge einen
eroßen Einfluß aus. Zunächst sind die Sickerwassermengen bei krümeligen Böden be-
trächtlich größer als bei pulverförmigen; ebenso sind sie bei lockerem Zustande eines
und desselben Bodens erößer als bei dichtem Zustande. Im Boden vorkommende Steine
erhöhen die Sickerwassermengen bis zu einer bestimmten Grenze (ca. 20—30 Volum-
prozent Steine); ist diese überschritten, so nehmen die Wassermengen wieder ab.
Je mehr nichtkapillare Zwischenräume in einer Bodenart vorhanden sind, um so
leichter wird das atmosphärische Wasser in den Boden einsinken, und umgekehrt. Im
übrigen nehmen die in gleicher Zeit entstehenden Sickerwassermengen mit der Feinheit
der Bodenteilchen für gleiche Infiltrationsflächen ab. Indessen ist nicht allein das Korn
des Bodens von Einfluß auf die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Infiltration voll-
zieht, sondern auch die Menge der kolloidalen Substanzen, welche
der Boden in sich einschließt. Aus diesem Grunde muß das Regenwasser in den Sand
schneller einsinken, als in einen an tonigen und humosen Bestandteilen reichen Boden.
Aus diesen Gründen ist die Versickerung des Wassers in die Tiefe in dem Maße
oehemmt, als der Gehalt des Bodens an feinkörnigen, ton- und humusreichen Bestand-
teilen zunimmt, an größeren nichtkapillaren‘ Hohlräumen abnimmt, und umgekehrt.
3. Durchlässigkeit einzelner Schichten. Man teilt die Gesteine in drei Haupt-
gruppen ein:
I. die krystallinen Schiefer (Urgebirge, archaische Gruppe),
II. die krystallinen Massen- und Eruptivgesteine,
III. die Sedimentgesteine.
Die erste Gruppe umfaßt Gneis, Glimmerschiefer und Phyllit. Die zweite zerfällt
in die Tiefengesteine: Granit, Syenit, Diorit, Gabbro und in die Gruppe der Eruptiv-
gesteine, von welchen vortertiären Ursprungs sind: Quarzporphyr, quarzfreier Porphyr,