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Geschiebe. Diese Härte genügt, um die Huminstoffe „abzustumpfen“, ein Vorgang,
der in der Moorkultur wohlbekannt ist.
19. Elektrische Leitfähigkeit eines Wassers. Die Bestimmung der elektrischen
Leitfähigkeit von Wässern ist seit einer Reihe von Jahren in den Kreis der praktischen
Untersuchungsmethoden einbezogen worden (vgl. Stoof: Gesundheitsingenieur 1909,
8. 75).
Die Moleküle der im Wasser gelösten Salze zerlegen sich, ebenso wie die der Säuren
und Basen, auch ohne äußere Einwirkung in Ionen, elektrisch positiv und negativ
geladene Teilchen. Wird nun durch ein Salze usw. enthaltendes Wasser ein elektrischer
Strom geschickt, so wandern a) die positiv geladenen Teilchen, Kationen (Metall-, z. B.
Eisen-, Natrium- und Wasserstoffionen), zur negativen, b) die negativ geladenen Teil-
chen, Anionen (Säurerest- und Hydroxylionen, z. B. Chlorid-, Bikarbonat-, Sulfation),
zur positiven Elektrode.
Kolloide Stoffe und Suspensionen beteiligen sich nicht an der Elektrizitäts-
leitung.
Die elektrische Leitfähigkeit, die, wie die Versuche zeigten, dem Trockenrückstand
eines Wassers parallel läuft, dient also zur scharfen Feststellung des Gehaltes an gelösten
Mineralsalzen. Hierzu gehören auch die Zersetzungs- und Oxydationsprodukte orga-
nischer Stoffe, die gute Elektrolyte sind und schon in kleinsten Mengen die Leitfähigkeit
eines Wassers stark erhöhen. Die elektrische Methode ist demnach sehr emp-
findlich; sie führt außerdem in wenigen Minuten zum Ziel. Im Gegensatz hierzu ist die
chemische Methode zeitraubend und besitzt auch eine gewisse Unsicherheit, da beim
Trocknen bezw. Glühen Veränderungen in einzelnen Stoffen vor sich gehen.
Die Methode der elektrischen Leitfähigkeitsbestimmung wurde von E. Reichert
in die Untersuchung von Trinkwassern eingeführt. Später wurde sie in größerem Maß-
stab zur Kontrolle der chemischen Zusammensetzung der für die Wasserversorgung von
Paris gefaßten Quellen benutzt. Man konnte stets das ganze Quellengebiet überwachen,
vor allem auch hygienisch verdächtige Änderungen normalen Wasserzustandes sofort
bei ihrem Eintritt erkennen. Die Methode ist natürlich keine absolut brauchbare; sie
ersetzt nicht die chemische und bakteriologische Untersuchung; sie kann aber be-
sonders bei Verwendung von selbsttätig registrierenden Apparaten vorzüglich zur dau-
ernden laufenden Kontrolle abgelegener Quellen usw. verwendet werden. Für „ambu-
lante““ Bestimmungen des elektrischen Leitvermögens ist ein Untersuchungskasten von
Pleissner zusammengestellt worden. Die Königliche Landesanstalt für Wasserhygiene
in Berlin hat die Methode bei Grundwasseruntersuchungen, bei der Prüfung der Selbst-
reinigung usw. von Flüssen und bei Pumpversuchen vielfach mit Erfolg verwendet.
Bei hydrologischen Vorarbeiten kann die Methode sehr wertvolle Dienste erwei-
sen. So wurde am Grazer Wasserwerk festgestellt, daß die 100 m von der Mur entfernten
Brunnen vom Hochwasser des Flusses nicht beeinflußt wurden, da sich ihre Leitfähig-
keit während des Hochwassers nicht änderte. Stoof sagt in Beziehung auf hydrologische
Vorarbeiten: ‚Die Gegenwart und Ausdehnung von Zonen verschiedenen, aber gleich-
mäßigen Salzgehaltes; eine Beeinflussung durch Fluß- und Bachläufe, Seen usw., das
Eindringen von Sickerwässern, etwaige Verbindungen mit Düngerstätten und Aborten,
das Vorkommen von hartem oder weichem Wasser und ähnliche Dinge lassen sich hier-
durch schnell und sicher nachweisen.“