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4. Die Färbung konnte wohl bei 130m (nach 250 Tagen) noch wahrgenommen
werden, ist jedoch selbst bei 100 m (nach 190 Tagen) nur noch ganz unbedeutend und
eibtzu Beanstandungen keinen Anlaß mehr.
5. Die Verluste, die durch die Infiltration entstehen, konnten nach dreijähriger
Betriebszeit noch nicht genügend sicher ermittelt werden. Doch sind Anhaltspunkte
dahin vorhanden, daß diese nicht sehr erheblich sind.
Schon 100-300 mvon der Versickerungstelle, eine Strecke
die das durch Filtration vorgereinigte Infiltrat in 190-250
Tagen durchfließt,istdas Mainwasserzueinemdem Grund-
wasser gleichwertigen Versorgungswasser umgestaltet.“
Nach vierjährigem Betrieb hatte sich unter der Versickerungsstelle ein 1,5 m hoher
Grundwasserrücken gebildet. Von ihm aus hat das Versickerungswasser das Grundwasser
wegen seiner verschiedenen Temperatur und spezifischen Schwere zunächst ver-
drängt. Das Untergrundwasser enthielt nämlich nach vierjährigem Betrieb:
in 75 noch 100 °/, Infiltrat,
„130 5 88 „, ee
» 260 ' m Entfernung von der Versickerungsstelle on A. N
‚385 > 10: 5 a
„ou0 N noch 5 ..,
Wegen der Bedeutung der ganzen Frage geben wir die von Scheelhaase über die
Einwirkung der Infiltration auf das Grundwasserentnahmegebiet gemachten Ausführungen
in Kürze wieder und verweisen bezüglich eingehenderen Studiums auf die unten ange-
führten Aufsätze }).
Ist das Entnahmegebiet von allen Seiten durch undurchlässige Schichten um-
schlossen, so ist die Bilanz zwischen Infiltration, Entnahmemenge und Grundwasser-
stand bei Kenntnis des Porenvolumens oder auf Grund örtlicher Versuche leicht aufzu-
stellen. Wesentlich schwieriger gestalten sich die Verhältnisse in Gebieten, die nicht
allseitig abgeschlossen sind. Die günstige Wirkung der Infiltration kann dadurch ab-
geschwächt werden, daß ein Teil des von weiter her kommenden natürlichen Grund-
wassers wegen Abschwächung des Grundwassergefälles seitlich an der Fassungsanlage
vorüberfließt. Man muß daher die Versickerungsstelle der Brunnenreihe so nahe legen,
als es die Reinigungsrücksichten zulassen.
‚Man ist aber auch in der Lage, den Einfluß der Infiltration auf die Abschwächung
des Grundwassergefälles gänzlich aufzuheben. Zu diesem Zwecke müssen oberhalb der
Versickerungsstelle neue Entnahmebrunnen (Nebenbrunnen) angelegt werden. Das Wasser
dieser Brunnen ist mittels Heberleitung oder Zubringerpumpen den Hauptbrunnen zu-
zuführen. Das Zuleitungsrohr muß so gewählt werden, daß der Reibungsverlust in dem-
selben geringer ausfällt, als die Widerstandshöhe der Sandschichten, die andernfalls
bis zu den Hauptbrunnen von Grundwasser durchsickert werden mußten.
Ein drittes Mittel, den Einfluß der Verkleinerung des Einzugsgebietes wenigstens
größtenteils auszuschalten, besteht darin, daß man an Stelle der ständigen Infiltration
eine periodisch unterbrochene Infiltration eintreten läßt. Dies hat außerdem in den
meisten Fällen einen praktischen Wert dadurch, daß das zeitweise oft nicht vollbeschäf-
‘) Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung 1911, 8. 665. — Geologische
Rundschau III. — Verhandlungen des 1. Kongresses für Städtewesen, Düsseldorf 1912. (Ver-
lag A. Bangel, Düsseldorf 1912).