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Hat Ferdinando 11. und anderen Prinzen des großherzoglichen
Hauses ist Galilei zu wiederholten malen au dritten: Orte
zusammengekommen 253 ). Cavalieri itnb Peri, dieserAiathematik-
professor in Pisa, weilten bezüglich 1636 und 1637 in Arcetri,
mit der ausgesprochenen Absicht, dem Meister bei seinen Ar
beiten behilflich zu fein 236 )- Ein gleiches gilt für die Piaristen-
mönche Michelini und Settirni, deren Ordensgeneral so ver
nünftig war, die entsprechende Erlaubnis zu erteilen, ohne erst
bei der H. Kongregation anzufragen 23 '). Gelegentlich erschien
auch P. Vincenzo Renieri vom Olivctaner-Orden, den sich
Galilei für die Bearbeitung genauer Tafeln der Jupiter-
Trabanten als Hilfskraft ausersehen hatte, und der auch
Planetentafeln in größerem Maßstabe berechnete 258 ). Und seit
der Mitte des Jahres 1639 weilte bei ihm Vincenzo Viviani,
den man nicht ohne Grund als seinen Lieblingsschüler be
zeichnet hat, gleichzeitig, wie wir wissen, auch der pietätvolle
Biograph seines Lehrers^). Die letzten Monate aber gehörte
Zn diesem Genossenkreise auch der durch Castelli in die Wissen
schaft eingeführte Evangelista Torricelli^»), der sich in solcher
Umgebung die Anregung git den wissenschaftlichen Großthaten
seines künftigen Lebens geholt hat, welches leider nur ein zu
frühes Ende finden sollte. Auch der Besuch seines Münchener
Neffen Alberto Galilei (Spätjahr 1637) freute den Oheim
sehr 26 i), cr w^r nafje daran, testamentarisch den Kindern
Michel Angelas eine namhafte Summe zu vermachen; doch kan:
er nachmals wieder von diesem Plane zurück.
Lange war es einer eisernen Naturanlage und liebevoller
Pflege möglich gewesen, das unvermeidliche hinauszuschieben,
doch mit den: November 1641 wurden die Anzeichen einer
baldigen Auflösung innner deutlicher. Ein schleichendes Fieber
Zehrte die noch gebliebenen Kräfte auf, das alte Übel der
Schlaflosigkeit war nicht mehr zu bannen; schmerzliche Affek
tionen aller Glieder störten die bisher schon karg gemessene
Ruhezeit des Kranken. Aber noch gab sich der nrächtige Geist