Full text: Kepler. Galilei

VIII. 
Galileis anöerweite wissenschaftliche Verdienste. 
Die Unsterblichkeit hat sich Galilei durch diejenigen Ar 
beiten und Leistungen errungen, welche den Stoff unserer 
beiden vorhergehenden Kapitel ausmachen. Gleichwohl würde 
ein Bild seines Lebens und Schaffens als unvollständig zu 
bezeichnen sein, wenn nicht auch, wenigstens in kurzen Zügen, 
seiner Exkurse ans widere Gebiete gedacht würde. Was er 
für die reine Mathematik, für die praktische Geometrie und 
für die (nicht-mechanischen Zweige der) Physik gewesen, wie 
er auch in der Sprache und Litteratur seines Vaterlandes 
sich hervorgethan, soll dieser Schlußabschnitt darzulegen ver 
suchen. 
Galilei war zwar ein tiesdenkender Mathematiker, aber 
die Anwendungen der Wissenschaft, welcher er sein Leben 
gewidmet hatte, nahmen ihtt so ausschließlich in Beschlag, 
daß er nur gelegentlich mathematische Aufgaben nnt ihrer selbst 
ivilleit iit Angriff zu nehmen sich veranlaßt sah. Einige An 
deutungen mögen hier genügen. Seit er sich als Jüngling 
eine Glossensammlnng zu den Werken des Archimedes ange 
legt hatte 465 ), hielt er diesen Autor vor allen hoch, und in 
seinem Geist behandelte er stets statische Fragen, wie denn 
auch die im ersten Kapitel namhaft gemachte Untersuchung 
über den Schwerpunkt des parabolischen Konoides^«), welche 
ihm den Eintritt in die Universität Bologna ermöglichen 
sollte, den archimedischen Einfluß allenthalben durchblicken 
läßt. Daß er sich mit geometrischen Konstruktionen einläßlich
	        
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