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Deukalion oder Noali oder Otrius oder Osiris führe. Endlich
möge er entscheiden, ob jener Patriarch Noah es gewesen,
der trunken vom Wein der Liebe seinen Söhnen das
organische Prinzip ihrer Erzeugung zeigte, um sie alle
auf einmal zu belehren, worin das wiederherstellende
Prinzip dieser Zeugung, die von den Tiefen der grossen
Sintflut ertränkt war, bestanden habe, worauf die beiden
jungen Männer rücklings hinzugingen und eine Hülle über
die Blösse ihres Vaters warfen, 1 ) oder ob es jener Thessalier
Deukalion war, dem gemeinsam mit seiner Gattin Pyrrha
das Prinzip der menschlichen Fortpflanzung gezeigt wurde,
wonach diese beiden Menschen, ein Mann und ein Weib,
rücklingsschreitend Steine in den offenen Schoss der
Muttererde hinter sich warfen? 2 ) Und er möge dann von
x ) Vergl. 1. Moses 9, V. 23,
2 ) Vergl. Ovid’s Metamorphosen I, V. 380 ff.:
„Sag’, o Themis, wodurch der Verlust der Sterblichen heilbar
Sei, und rette die Welt, o du Gütige, nun aus der Sintflut!
Aber die Göttin, gerührt, antwortete: Weicht aus dem Tempel;
Hüllt euch beide das Haupt, und löst die gegürteten Kleider;
Werft sodann die Gebeine der grossen Erzeugerin rückwärts.
Lange staunten sie; nun brach die schweigende Stille
Pyrrha zuerst und versagte dem Götterspruche Gehorsam;
Und um Verzeihung bittet ihr ängstlicher Mund, wenn sie schaudre
Durch zerstreutes Gebein der Erzeugerin Schatten zu kränken.
Beide durchdenken indess die in wirrendes Dunkel gehüllten
Worte des göttlichen Spruchs und erwägen sie wol mit einander.
Dann zur Epnnethide begann der Sohn des Prometheus
Also mit sanfterem Laut: Entweder uns täuscht die Besinnung
Oder Frömmigkeit will, nicht Frevelthat das Orakel.
Zeugerin ist ja die Erd’, und die Stein’ in dem Leibe der Erde
Sind, wie mir deucht, das Gebein: dies sollen wir hinter uns
Ihres Gemahls Auslegung vernahm zwar froh die Titanin, [werfen.
Nur war in Zweifel die Hoffnung: so sehr misstrauen sie beide
Noch dem Göttergebot. Doch harmlos wird der Versuch sein.
Thalwärts geh’n sie. verhüllen das Haupt und umgürten die Kleider,
Heben gebotene Stein’ und werfen sie hinter den Rücken.
Alles Gestein (wer glaubt es, wofern nicht zeugte die Vorwelt?)
Legte die Härt’ allmählich nun ab und die trotzende Starrheit,
Schmeidigte mehr sich und mehr, und geschmeidige! nahm es Gestalt an.
Menschengestalt; — — — — — — — — — — — — — — — — —
Und nur wenige Frist, so gewann durch die Gnade der Götter
Alles Gestein, das der Mann aussendete, männliche Bildung,
Und dem Wurfe des Weibes entblühete weibliche Schönheit.
D’rum sind wir ein hartes Geschlecht, ausdauernd in Arbeit,
Und wir geben Beweise, woher wir zogen den Ursprung.
Übers, v. Voss.
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