Linsengläser.
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beiden Seiten erhaben * ist, ein Con-
verconver, Biconver (Lens utrinque
eonvexa; Verre convexo-convexe , bicon
vexe oder doublement-convexe); ist es
auf der einen Seite erhaben, und ans
verändern eben, ein Plan convex,
eine „halbe Linse" im Gegensatze der
Vorangehenden „ganzen" (Lens plano
convexa ; Verre plan-convexe) / und ist
es wieder nnr auf der einen Seite er
haben, und auf der andern hohl,
doch so, daß (s. d. Anmerk.) die Halb
messer der beiden Krümmungen ungleich
sind (der Halbmesser der — vergl. hin
ten — erhabenen Seite kleiner ist),
ein M e n i s k u s (oder wegen der Aehnlich-
keit seines Durchschnittes mit der Mond
sichel"") Mond (Meniscus, Lunula ; Mé
nisque). Diese drei Arten haben das ge
mein, daß fie in der Mitte dicker
als gegen den Rand find; sie machen
zusammen die Classe der erhabenen
Linsen oder Convergía ser (Leu
tes convexae; Verres convexes ) ans,
unter welcher letzteren Benennung, über
das Allgemeinste ihrer Eigenschaften, aber
mit Verweisung wegen des Näheren hier
her , schon in einem eigenen Artikel ge
handelt worden ist. Nach dem verschie
denen Gebrauche, den man von ihnen
macht, erhalten sie verschiedene Namen;
* Eine selche Linse heißt dabei „gleich
seitig", wenn die Krümmungshalbmes
ser ihrer Vorder- »nd Hinterfiache gleich
sind ; im entgegengesetzten Falle „li n-
gleichseitig«. Von der Berücksichti
gung dieses Unterschiedes bei der Ein
richtung der „L i n s e n« für F e r n r ö h r c
habe ich in dem auch oben citirten be
sondern Art. Con v exg lä ser gehan
delt , wohin ich, gleichwie wegen der *
achromatischen und apl an ari
schen Linsen, auf den andern eigenen
Art. Achromatisch verweisen muß;
hei den hier anzustellenden Betrachtun
gen bleiben diese Rücksichten ohne bestän
dige Erwähnung. — Ich bcvvrwvrte auch
dieß gleich ausdrücklich, und erinnre also
nur noch gelegentlich daran.
das „astronomische" Fernrohr, in Be
zug auf welches fie (vergl. d. A.) für
uns besonders wichtig sind, erfordert so
wohl zu seinem Objectiv als Ocu-
iar*, „Converconver"- Glaser, „Lin
sen" (Lentes; Lentilles , Verres len
ticulaires) , wie sie dann, ihrer Gestalt
wegen, im eigentlicheren Verstände
heißen.
Die zweite Classe der Linsengläser da
gegen, die Classe der H o h l g l ä s e r oder
hohlen Linsen (Lentes concavae ;
Verres concaves) hat den gemeinschaft
lichen Charakter, in der Mitte dün
ner als am Rande zu seyn (welche un
gleiche Dicke ein solches Glas eben vom
oben erwähnten, überall gleich di
ck e n „Uhrglase" unterscheidet) : ein sol
ches „Hohlglas" ist entweder auf bei
den Seiten hohl, ein Concavcon-
cav (Lens utrinque concava ; Verre
concavoconcave, wie wir ein solches eben
im Ocular des Galilci'schen Fernrohres
kennen gelernt haben), oder auf der ei
nen Seite hohl und auf der andern
eben, ein Planconcav, ein „ein
fach e s Hohlglas" im Gegensatze des vor
angehenden „d opp elt en" (Lens plano-
concava; Verre plan concave), oder aber
wieder nur auf der einen Seite hohl,
und auf der andern erhaben (doch
so, daß hier der Halbmesser der hoh
len Seite kleiner"* ist, wodurch sich
dieß Glas vom „Meniskus" unterschei
det , bei welchem (vergl. oben — viel
mehr der Halbmesser der erhabenen
Seite klein er seyn muß), ein Con-
cav-conver (Lens concavo-convexa
Verre concavo-convexe).
Bei allen diesen Glaslinsen heißt so-
Für Leser, denen die Sache ans dem
citirten Art. nicht gleich erinnerlich seyn
sollte, hebe ich nochmals hervor, daß ich
vom „astronomischen« Fernrohre
spreche; Ihr gewöhnliches (Theater-
Perspectiv, G a l i l e i'scheS-) Fernrohr hat
dagegen (zwar auch ein „cvnvexconvexes«
Objectiv, aber) ein „cvncavconcaveS«
Ocular.
Diese Ähnlichkeit tritt besonders in einer
Figur, welche natürlich nur den Durch
schnitt angeben kann, deren Beibrin
gung ich aber nicht einmal nothwendig
gesunden habe, hervor.
** Mit andern Worten: „daß die Höh
lung in das Kugelsegment nach einem
kleineren Halbmesser lnneingeschliffen,
und also hier der Charakter der Con
cavi tät überherrschend ist«.
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