Full text: Lexikon der Astronomie

20 Altazimutal - 
Mittelpunkt erhebt sich eine vertikale 
Säule, die einen zweiten Kreis trägt, der 
aber vertikal steht. Während der erste den 
Horizont darstellt, repräsentiert der letztere 
einen beliebigen Höhenkreis. Um eine 
durch den Mittelpunkt des letzter» Kreises 
gehende horizontale Achse dreht sich nun 
ein Fernrohr, das man, wenn zugleich die 
vertikale Säule gedreht wird, auf einen be 
liebigen Kreis richten kann. Das Fern 
rohr ist mit einem Inder verbunden, mit 
tels dessen man die Zenithdistanz und also 
auch die Höhe eines Sterns ablesen kann, 
sobald man den Zenithpunkt des Vertikal 
kreises kennt. Ebenso trägt die vertikale 
Säule einen Inder, der die Ablesung deö 
Azimuts am Horizontalkreis ermöglicht, 
sobald man den Südpunkt des letztern 
kennt. 
Ist bei einem solchen Instrument nur 
der vertikale Kreis so vollkommen gear 
beitet, daß er zu wirklichen Messungen 
dienen kann, so hat man einen Höhen - 
kreis; ist aber umgekehrt der Horizontal 
kreis der größere und sorgfältiger ausge 
führte, so ist das Instrument ein Theo 
dolit. Letzterer wird hauptsächlich zu 
geodätischen Zwecken verwendet, während 
der erstere, wie sein Name andeutet, zur 
Messung von Sternhöhen dient. Am Ende 
des vorigen Jahrhunderts bauten zuerst 
englische Künstler Instrumente, die zur 
Messung von Höhen und von Azimuten 
gleich geeignet waren, sogen, reversible 
eireles. Insbesondere ist bekannt das 1789 
von Ramsden nach Palermo gelieferte 
Instrument mit einem Höhenkreis von 
1,54 m Durchmesser, mit welchem Piazzi 
von 1792—1813 beobachtete und seinen 
Katalog von 7646 Sternen anfertigte. 
In Deutschland haben Neichenbach, 
Repsold u. a. den Bau dieser Instru 
mente zu hoher Vollkommenheit gebracht; 
der erstere hat ihnen den Namen Uni 
versalinstrumente gegeben, um an 
zudeuten, daß man mit ihnen Messungen 
vornehmen kann, zu welchen man sonst 
sehr verschiedene Instrumente, wie Höhen 
kreis, Theodolit und Meridianinstrumente, 
braucht. 
Altazimutal nennt man die Aufstel 
lung eines Fernrohrs, wenn dasselbe zur 
- Anaxagoras. 
Messung von Azimuten und Höhen ein 
gerichtet ist. 
Althäa, Planetoid (119). 
Al Zkrkali, s. Arzachel. 
Amalthea, Planetoid (113). 
Ambrosia, Planetoid (193). 
Amici (spr. -tschi), GiovanniBattista, 
ital. Astronom, besonders um Verbesserung 
der optischen Instrumente verdient, geb. 
25. März 1784 zu Modena, von 1M7' an 
daselbst Professor der Mathematik, von 
1831 an Direktor der Sternwarte in Flo 
renz, wo er 10. April 1863 starb. 
Ämilia, Planetoid (159). 
Amflella. Planetoid (198). 
Amphiscii (gricch., »rings Umschat 
tete«, Zweischattige) nennt man die 
Bewohnerder heißen Zone, weil ihr Schat 
ten zur Mittagszeit in dem einen Teil des 
Jahrs nach S., in dem andern nach N. fällt, 
während in nördlichern Breiten der mit 
tägige Schatten imnier nach N., in südli 
chern immer nachS., für einen Ort also im 
mer nach einerlei Seite hin liegt. Des 
halb nennt man die Bewohner der gemä 
ßigten Zonen Heteroscii (Einschattige). 
Auch den Bewohnern der Polarzonen kom 
men diese Namen zu; weil sich aber zur Zeit 
des beständigen Tags der Schatten in der 
Zeit von 24 Stunden rings umdreht, so 
heißen sie auch Periscii (Umschattige). 
Den Bewohnern der heißen Zone gibt man 
auch den NamenAscii (Schattenlose), 
weil sie zur Zeit des höchsten Sonnen 
stands, wenn die Sonne im Zenith steht, 
gar keinen Schatten werfen. 
Amphitnte, Planetoid (29). 
AlliplitlHlo(lat.), Weite; s. Abendweite. 
Anaxagoras, griech. Philosoph, ge 
boren um 500 v.Chr. in Klazomenä, lebte 
in Athen, wo Perikles sein Schüler war, 
wurde aber der Gotteslästerung angeklagt, 
weil er die Mondfinsternisse auf natür 
liche Weise durch dunkle Körper, die zwi 
schen Erde und Mond durchgehen, zu er 
klären versuchte. Mit Mühe vermochte 
Perikleö ihn vom Tod zu erretten. Er 
mußte in die Verbannung gehen und starb 
zu LampsakoS um 425 v. Chr. Das Nie 
derfallen eines Meteorsteins von der Größe 
eines Mühlsteins am Ziegenfluß (Agospo- 
tamoi) in der Thrakischen Chersones 368
	        
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