Full text: Lexikon der Astronomie

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Apex — Äquator. 
ren den Durchmesser der Objektivlinse, I 
bei Spiegelteleskopen den Durchmesser deö 
Spiegels. Vgl. Fernrohr. 
Apex (lat., »die Spitze«) nennt Schia- 
parclli denjenigen Punkt des Himmels, 
nach welchem hin in einem gewissen Augen 
blick die Bewegung der Erde gerichtet ist. 
Da die Richtung der Erdbewegung mit 
der Richtung nach der Sonne ungefähr 
einen rechten Winkel bildet, so liegt der 
A. in der Ekliptik um einen Viertelkreis 
entfernt nach W. und bat daher seinen 
höchsten Stand am Himmel gegen Son 
nenaufgang. 
Aphel (griech., »Sonnenferne«), der 
jenige Punkt einer Planeten- oder Kome 
tenbahn, welcher ani weitesten von der 
Sonne entfernt ist. 
Apianus (latinisierte Namensform für 
Bennewitz oder Bienewitz), Peter, 
geb. 1495 zu Leisnig in Sachsen, machte 
(ich durch seine »Kosmographie« (lat. 
1524) in weiten Kreisen bekannt und 
lebte von 1527 bis zu seinem Tod 1552 
als Professor der Mathematik in Ingol 
stadt. Er beschäftigte sich vielfach mit Kon 
struktion astronomischer Instrumente. 
Aplanatisch (aplanetisch), s. Ab 
weichung. 
Apogäum (griech., Erdferne) ist der 
jenige Ort der Mondbahn, welcher am 
weitesten von der Erde entfernt ist. Der 
entgegengesetzte Punkt, welcher der Erde 
am nächsten liegt, heißt das Perigäum 
oder die Erdnähe; die Verbindungslinie 
beider Punkte, die sogen. Apsidenlinie, 
ist die große Achse der elliptischen Mond 
bahn. Ganz entsprechend heißen auch der 
vom Hauptplaneten entfernteste und der 
ihm nächste Punkt einer Mondbahn beim 
Jupiter das Apojovium undPerijo- 
vium, beim Saturn das Aposatur- 
nium und Perisaturnium rc. 
Apollonius, gebürtig aus Perga in 
Pamphylien, einer der größten Mathema 
tiker des Altertums, lebte um 200 v. Chr. 
zu Alerandria und hat sich namentlich 
durch seine eingehende Theorie der Kegel 
schnitte verdient gemacht. Er hat auch die 
Epicykeln zur Darstellung der Ungleich 
heiten der Planetenbewegung zuerst in 
Vorschlag gebracht. 
Apparent(lat.), s. v. w. scheinbar; s. Ort. 
Apsiden (griech.) einer Planeten 
bahn sind die Endpunkte ihrer Haupt 
achse, nämlich das Perihel oder der Punkt, 
welcher der <Lonne am nächsten ist, und 
daö Aphel oder der sonncnfernste Punkt. 
Dem entsprechend versteht man unter den 
A.' der Mondbahn das Perigäum und Apo 
gäum. Die Hauptachse der Bahn als Ver 
bindungslinie der beiden A. heißt die Ap 
sidenlinie. Diese Linie behält nicht be 
ständig dieselbe Lage bei, sondern sie ist 
bei den sämtlichen Körpern unsers Pla 
netensystems einer Drehung in Richtung 
der Bewegung dieser Körper unterworfen. 
Beim Mond erfolgt diese Drehung sehr- 
rasch, so daß das Perigäum schon in 8 
Jahren 310 Tagen 13 Stunden 48 Mi 
nuten 53 Sekunden einen ganzen Umlauf 
vollendet. Bei den Planeten dagegen ist 
sie nur gering und beträgt tropisch all 
jährlich bei 
Merkur . . 56,03" 
Venus. . . 46,98 
Erde . . . 61,47 
Mars. . . 65,68 
Jupiter . . 56,87" 
Saturn . . 19,32 
Uranus . . 52,50 
Neptun . . 51,oi 
Über die Ursache dieser Bewegung der Ap 
sidenlinie vgl. Störungen. 
Äquanö (lat.), kuiietum N6.,s. Epicytel. 
Aquarius (lat.), s. v. w. Wassermann. 
Äquator (lat., »der Gleichmacher« oder 
»Gleicher«) ist auf der Erde derjenige 
Kreis, dessen Ebene durch den Erdmittel 
punkt geht und auf der Drehungsachse 
rechtwinkelig steht. Er ist unter allen Pa 
rallelkreisen der größte und teilt die Erde 
in zwei gleichgroße Hälften, die nördliche 
und die südliche Hemisphäre. Bei den See 
leuten wird er die Linie genannt. 
Der Ä. des Himmels oder Him 
melsäquator ist derjenige größte Kreis, 
in welchem die verlängerte Ebene des 
Erdäquators die scheinbare Himmelskugel 
schneidet. Seine beiden Durchschnitts 
punkte mit dem Horizont sind der Mor 
genpunkt oder Ostpunkt und der 
Abendpunkt oder Westpunkt; ihre 
Verbindungslinie steht rechtwinkelig auf 
der Mittagölinie. Da die Hälfte des Äqua 
tors oberhalb, die andre Hälfte unterhalb 
des Horizonts liegt, so sind Tag und Nacht 
gleichgroß, wenn die Sonne im Ä. steht,
	        
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