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Sextant —
Siderostat.
tauten kennen gelernt und ein Exemplar
an seinen Bruder, den Londoner Mecha
niker John Hadley, geschickt haben. Dieser
zeigte nun 13. Mai 1731 der Königlichen
Gesellschaft ein von ihm konstruiertes »In
strument zur Winkelmessung bei schwan
kender Bewegung der Gegenstände« vor,
das später unter dem Namen »Hadleyscher
Spiegeloktant« oder »Spiegelsextant« (je
nachdem der Gradbogen 45° ober 90° um
faßt) in allgemeinen Gebrauch bei den See
fahrern kam und die bis dahin üblichen
Instrumente, den Jakobstab und denDa-
risquadranten, verdrängte.
Auch gegenwärtig findet der S. seine
Hauptanwcndung zur See, wo er allge
mein zur Messung von Stern- und Son
nenhöhen benutzt wird, weil hier Instru
mente mit fester Aufstellung wegen der
Schwankungen des Schiffs nicht brauch
bar sind. Außerdem dient er auch zur
Messung von Sterndistanzen in beliebigen
Ebenen. Auf dem Festland wird er von
Reisenden wegen seiner Handlichkeit be
nutzt, ferner für geodätische Zwecke; für
eigentlich astronomische Zwecke wird er zu
Land jetzt nur noch wenig gebraucht.
Sextant, kleines Sternbild südlich vom
Löwen, das vom Äquator durchschnitten
wird, aus Sternen 5. Größe und darun
ter gebildet, von denen nach Heis 48 dem
bloßen Auge sichtbar sind.
Sextilschein, vgl. Aspekten.
Short <spr. schort), James, geb. lO.Juni
1710zu Edinburg, studierte anfangs Theo
logie, dann aber unter Maclaurin Mathe
matik und wandte sich der praktischen
Mechanik und Optik zu. Er starb 15. Juni
1768 zu Newington Butts bei London.
Sibylla, Planetoid (168).
Sidcrisch (v. lat. sidus, »der Stern«),
auf die Sterne bezüglich. Siberische
Umlaufszeit eines Planeten ist die Zeit,
nach deren Ablauf er wieder zu demselben
Fixstern zurückkehrt, also die Zeit, binnen
welcher er einen vollen Umlauf vollendet.
Sidcrostat (griech.), ein Instrument,
welches bestimmt ist, das Licht, welches
von der Sonne oder von einem Stern
kommt, beständig in genau derselben Rich
tung in ein fest in horizontaler Richtung
im Meridian aufgestelltes Fernrohr zu
senden. Sein Hauptbestandteil ist ein ebe
ner Spiegel, der durch ein Uhrwerk bewegt
wird und der Bewegung des Himmels
folgt. Das Instrument ist für astrono
misch-physikalische Zwecke sehr nützlich,
insbesondere für spektroskopische und pho
tographische Arbeiten, bei denen es sich
darum handelt, ein vollkommen unbeweg
liches Bild des Objekts im Fernrohr zu
haben. Dies laßt sich allerdings auch mit
einem Äquatorial erreichen; aber wenn
das parallaktisch montierte Fernrohr von
bedeutender Größe ist, so hat das Rohr
nebst den andern zu bewegenden Teilen
ein sehr großes Gewicht, und eö ist zur
Bewegung ein sehr stark und genau ge
arbeitetes Uhrwerk nötig; dagegen läßt
sich der Spiegel des Siderostaten wegen
seiner Leichtigkeit durch ein leichtes feines
Uhrwerk in Bewegung setzen. Auch kommt
bei der festen Aufstellung des Fernrohrs
die Bewegung des Daches und des Beob;
achtungsstuhls, zu welcher der Beobach
ter am Äquatorial genötigt ist, in Wegfall.
Die erste Idee eines derartigen Instru
ments ist von Hooke, Newtons Zeit
genossen, in einer der ersten Sitzungen
der Londoner Königlichen Gesellschaft aus
gesprochen worden. Es hat aber zwei Jahr
hunderte gedauert, ehe dieselbe verwirk
licht wurde. Erst der französische Akade
miker Foucault nahm dieselbe wieder
auf, erlebte aber ihre Ausführung nicht.
Nach einem Modell desselben baute aber
der Mechaniker Eichens in Paris einen
Siderostaten, der 13. Dez. 1869 der Pa
riser Akademie vorgezeigt wurde und sich
auf der Pariser Sternwarte befindet. Seit
dem sind mehrere derartige Instrumente
konstruiert worden.
Das Pariser Instrument, welches um
stehende Figur zeigt, besteht aus einem
kreisförmigen versilberten ebenen Glas
spiegel von 30 cm Durchmesser, der auf
zwei senkrechten Trägern ruht, die sich
frei auf einer horizontalen Basis drehen
lassen. Senkrecht zur Ebene dieses Spie
gels ist aus dessen Rückseite ein Stab an
gebracht, welcher durch eine Gabel bewegt
wird, die mit dem untern Ende der Polar
achse verbunden ist, welche wir links oben
in der Figur sehen. Diese Achse, die nach