Full text: Lexikon der Astronomie

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Walther — 
31 1 h° südlicher Deklination erstreckt. 
Hei s gibt die Zahl der in ihm mit bloßem 
Auge wahrnehmbaren Sterne zu 162 an; 
doch ist davon nur einer 2. Größe, einer 
2.-3. Größe, zwei sind 3. und vier 3.— 
4. Größe rc., die Mehrzahl ist unter 5. 
Größe. Besonders merkwürdig ist der 
Stern o (Omikron) oder Mira wegen sei 
nes in 33173 Tagen vor sich gehenden 
Lichtwechsels; vgl. Veränderliche Sterne. Die 
ser Stern hat übrigens auch einen zuerst 
von William Herschel 20. Okt. 1777 
entdeckten Begleiter 9.—10. Größe in fast 
zwei Bogcnminuten Entfernung. 
Walther, Bernhard, ein reicher 
Nürnberger Patrizier, geb. 1430, gestor 
ben im Mai 1504, hörte bei Regiömon- 
tan, als dieser 1471 nach Nürnberg kam, 
astronomische Vorlesungen und erbaute 
an der Rosengasse die erste deutsche Stern 
warte, die er mit den besten Instrumen 
ten ausstatten ließ, und welche mit der 
Beobachtung des Kometen von 1472 er 
öffnet wurde. Nach Regiomontans Weg 
zug von Nürnberg setzte W. die Beobach 
tungen auf der Sternwarte noch bis zu 
seinem Tod fort. W. war der erste, der 
sich, ungefähr seit 1484, bei seinen Beob 
achtungen einer Näderuhr bediente; auch 
soll er bereits die Refraktion in Rechnung 
gezogen haben. 
Wanken der Erdachse, s. v. w. Nn- 
tation; Schwanken des Mondes, 
s. v. w. Vibration 
Wärmestrahlung der Sterne. Daß 
die Sterne mit dem Licht uns zugleich 
Wärmestrahlen zusenden, ist bei der 
engen Verbindung zwischen Licht- und 
Wärmestrahlen an sich nicht zweifel 
haft; aber der Betrag dieser W. ist ein so 
äußerst geringer, daß es eines sehr em 
pfindlichen Jnstrllments bedarf, um sie 
nur überhaupt mit Sicherheit nachzu 
weisen. Hierzu dient eine Mellonische 
Thermosäule, die mit einem empfindlichen 
Multiplikator verbunden ist. Auf die eine 
Fläche der Säule läßt man die durch ein 
Fernrohr konzentrierten Strahlen des zu 
untersuchenden Sternö fallen, während 
die andre Fläche einer andern Wärme 
quelle oder auch dem freien Himmel aus 
gesetzt ist. Durch den Unterschied der Er- 
Wasserinann. 
Wärmung auf beiden Seiten der Salile 
wird in derselben ein elektrischer Strom 
erregt, der nach dem Galvanometer geleitet 
wird und die Nadel desselben umkreist; 
diese macht infolgedessen einen Ausschlag, 
dessen Betrag der Stromstärke proportio 
nal ist. Der Engländer Stone bediente 
sich zur Untersuchung des hellen Sterns 
Arktur im Bootes zweier kleiner Thermo- 
säulen, deren Oberflächen einen Durch 
messer von nur etwa 2'A mm hatten, und 
deren Leitnngsdrähte in entgegengesetzten 
Richtungen um dieselbe Galvanometer 
nadel gewunden waren. Wurden also 
beide Drähte von Strömen gleicher Stärke 
durchlaufen, so mußte die Nadel in Ruhe 
bleiben. Diese kleinen Thermosäulen 
brachte Stone am Äquatoreal der Stern 
warte Greenwich an. Das Bild des Sterns 
wurde in die Mitte zwischen beideil Säu 
len geworfen, dann auf die eine und dann 
auf die andre Säule und jedesmal die 
Stellung der Nadel abgelesen; hierauf 
wurden dieselben Beobachtungen in um 
gekehrter Reihenfolge ausgeführt und die 
Mittelwerte aus den Stellungen der Gal 
vanometernadel genommen, die auf Null 
stand, als das Bild des Sterns in die 
Mitte zwischen beiden Säulen fiel. Es 
ergab sich so, daß der in einer Höhe von 
250 über dem Horizont stehende Arktur 
ebensoviel Wärme strahlte wie ein mit 
siedendem Wasser gefüllter Würfel von 3 
Zoll Kantenlänge aus einer Entfernung 
von 400 Pards (366 m). Für den Stern 
Wega in der Leier, dessen Lichtstärke die 
des Arktur noch übertrifft, ergab sich eine 
geringere Wärmestrahlung: derselbe sen 
det aus einer Höhe von 60° nur so viel 
Wärme wie der Wasserwürfel aus einer 
Entfernung von 600 Aards (550 m). 
Licht- und Wärmestrahlung der Fixsterne 
scheinen hiernach nicht proportional zu sein. 
Wassermann (Aquarius), 1) das elfte 
Zeichen der Ekliptik, mit bezeichnet, 
von 300—330° reichend; 2) Sternbild 
zwischen 308° und 356 V»° Rektaszension 
und !Vs°nördlicher bis 27° südlicher Dekli 
nation. Das Sternbild wird auf den Kar 
ten dargestellt als ein Mann, der mit der 
rechten Hand einen Wasscrkrug ausgießt, 
von dem der Wasserstrom in das Maul
	        
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