Full text: Lexikon der Astronomie

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Chronologie — Clark. 
Sekundenuhr achten und die Sekunden 
nachzählen, während er gleichzeitig den 
Stern beobachtete, und indem er in Ge 
danken den Abstand des Sterns vom Faden 
beim letzten Pendelschlag vor dem Durch 
gang mit seinem Abstand beim, ersten 
Schlag nach dem Durchgang verglich, 
konnte er die Zehntelsekunden angeben, 
wobei sich aber bei verschiedenen Perso 
nen ziemliche Abweichungen herausstellten, 
die man mit dem Namen persönliche 
Gleichung (s. d.) bezeichnete. Bei An 
wendung des Chronographen aber hat der 
Beobachter nur auf den Stern zu achten, 
und die persönliche Gleichung wird da 
durch bedeutend verringert. Zudem kön 
nen die Beobachtungen in beliebiger Ent 
fernung von der Uhr und in viel rascherer 
Folge vorgenommen werden. Die ersten 
Chronographen für astronomische Zwecke 
sind in Amerika durch Walker und Bond 
um 1848 eingerichtet worden; der Grund 
gedanke ist aber von Wheatstone um 
1840 angegeben worden. 
Chronologie (griech.), Zeitrechnungs 
kunde, die Wissenschaft von der Zeitrech 
nung und Zeiteinteilung. Man unter 
scheidet die astronomische oder mathe 
matische C- und die historische oder 
technische. Während die erstere sich mit 
den astronomischen Erscheinungen beschäf 
tigt, welche zur Einteilung der Zeit dienen, 
hat es die letztere mit der thatsächlichen 
Anwendung, wie sie sich zu verschiedenen 
Zeiten und bei verschiedenen Völkern vor 
findet, zuthun. Als natürliche Zeitab 
schnitte hat man von jeherdenTag (Son 
nentag), den (synodischen) Monat und 
das Jahr, welches entweder ein Sonnen 
jahr oder ein Mondjahr ist, zu Grunde ge 
legt. Unbestimmter ist die Rechnung nach 
Menschenaltern, deren gewöhnlich drei 
auf das Jahrhundert gerechnet werden. 
Auch die siebentägige Woche war schon 
im frühen Altertum bei deu Egyptern, Is 
raeliten und andern Orientalen im Ge 
brauch ; in der Neuen Welt dagegen zer 
fiel bei den Mayavölkern das Jahr in 28 
Wochen zu 13 Tagen, zu denen noch ein 
Tag zugefügt wurde, die alten Peruaner 
hatten neuntägige Wochen rc. Vgl. Kalender. 
Chronometer (griech.). s. Uhr. 
Chronomrterexpedition, die Bestim 
mung des Längenunterschieds zweier 
Punkte der Erdoberfläche durch Absendung 
von Chronometern, welche die Zeit des 
einen Orts angeben, nach dem zweiten 
Ort hin und Vergleichung mit der Orts 
zeit desselben. Vgl. Länge. 
Chryseis, Planetoid (202). 
Cirre, Planetoid (34). 
Circum..s. Zirkuin ... 
Clairaut(spr.kläröh), AlerisClaude, 
franz. Mathematiker, geb. 13. Mai 1713 
zu Paris, wurde bereits im Alter von 18 
Jahren Mitglied der Akademie, nahm 
1736 an der Maupertuisschen Gradmes 
sung in Lappland teil und starb 17. Mai 
1765. Von seinen astrononrischen Arbei 
tensind besonders die Untersuchungen über 
die Gestalt der Erde (1743) und die Theo 
rie des Mondes (1752) sowie die Berech 
nung der Wiederkehr des Hallcyschen Ko 
meten berühmt. 
Clairautsches Theorem ist ein Satz, 
der einen einfachen Zusammenhang zwi 
schen der Abplattung der Erde, der Schwer 
kraft am Äquator und am Pol sowie der 
Zentrifugalkraft am Äquator ausdrückt. 
Dividiert man nämlich einesteils den Un 
terschied zwischen der Schwere am Pol und 
am Äquator, andernteils die Zentrifugal 
kraft am Äquator durch die Schwere ani 
Äquator, so ist das erste Resultat, ver 
mehrt um die Abplattung, gleich dem 2Vn- 
sachen des zweiten Resultats. 
Clark, Alvan, berühmter Verfertiger 
astronomischer Instrumente zu Cambridge 
port bei Cambridge in Massachusetts, gebo 
ren um 1803. Ursprünglich Maler, fing C. 
erst ini reifern Alter an, sich mit der Kon 
struktion von Refraktoren zu beschäftigen, 
brachte es aber darin so weit, daß er in 
Amerika für den Ersten in seinem Fache 
gilt und das nicht nur wegen der Größe, 
sondern auch wegen der vorzüglichen Qua 
lität seiner Fernrohre. Das größte In 
strument Clarks ist das Äquatorial der 
Marinesternwarte in Washington mit 
einem Objektiv von 26 Zoll oder 79 em 
Öffnung. Unterstützt wird C. von seinen 
beiden Söhnen, von denen der ältere, Al 
van, die optischen, der jüngere, John, 
die mechanischen Arbeiten leitet. 
Artikel, die unter E vermißt werden, sind unter K oder 3 nachzuschlagen.
	        
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