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Muldenblei verwendet, welches in Mulden von annähernd 75 kg Gewicht ge-
handelt wird. Aus ihm wird das Rollenblei durch Walzen gewonnen.
Zu einem Steinloch für eine quadratische Eisenstange
von 2'/, em Stürke rechnet man . . . . . 0,5—1,0 kg Blei,
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Zum Vergiessen einer Steinklammer rechnet man 0,75 ,
100 kg Giessblei kosten 30 bis 32 Mk.
Fensterblei wird durch Ziehen aus dem Rollenblei gewonnen. 100 kg
Walzblei geben 500 bis 600 m Fensterblei von 1,5 cm Breite oder 750 m Fenster-
blei von 1 em Breite. Fensterblei wird nicht besonders veranschlagt, sondern bei
der Glaserarbeit mit berechnet.
»
23. Kupfer.
Die Verwendung des Kupfers zu Bauzwecken ist ebenso wie die des Bleies
eine beschränkte. Zur Eindeckung grosserer Dachflichen wird es, der hohen
Kosten wegen, nur selten verwendet, dagegen häufiger zur Deckung kleiner Turm-
helme und Kuppeln sowie zur Herstellung von Turm- und Dachspitzen, zur Ab-
deckung der Staffeln bei Giebeln usw. ^ Ausserdem werden die Wasserpfannen in
Kochherden sowie die Kessel in Waschherden aus Kupfer gefertigt. Allgemeine
Anwendung findet Kupfer bei Blitzableiter-, Haustelegraphen- und elektrischen
Lichtanlagen.
Die Stürke der Kupferbleche, welche zu Dachdeckungen Verwendung finden,
schwankt zwischen 0,9 und 1,0 mm, ihre Grósse ist eine sehr verschiedene, meist
beträgt dieselbe 1,0 X 2,0 m. Beim Eindecken rechnet man auf jeder Seite 4 cm
für Falze und fiir Heftbleche und Verschnitt für das Quadratmeter Dachflüche
0,06 bis 0,07 qm Mehrbedarf.
Das Gewicht für 1 qm Kupferdeckung einschl. Schalung betrügt je nach der
Stürke des Bleches 21 bis 25 kg. Zu 1 qm Eindeckung sind 36 Kupfernügel
erforderlich.
Die Marktpreise sind annáühernd:
100 kz Kupfer in Blócken . . . . . , 150—160 Mk.
100 , Kuplerbléch . . . . . . . . 300—210 ,
100 . Kupfrdraht . . . . . 220—240 ,
100 , Band-, Nagel- und Bolzenkupfer . 190—200
3)
24. Glas.
Man unterscheidet geblasenes und gegossenes Glas. Das erstere wird
für Bauzwecke vorzugsweise zu Fensterscheiben verwendet und heisst dann kurz-
weg „Fensterglas“. Gegossenes Glas heisst im rohen, nicht geschliffenen Zu-
stande ,Rohglas" und wird dort verwendet, wo es weniger auf grosse Licht-
durchlässigkeit als auf Haltbarkeit ankommt, also zur Eindeckung von Oberlichtern,
Glasdächern über Hallen usw. In neuerer Zeit erhält dasselbe, um seine Wider-
standsfähigkeit gegen Zertrümmern und gegen die Angriffe des Feuers zu erhöhen,
oft eine Einlage von Drahtgewebe; es trägt dann die Bezeichnung „Drahtglas“.
Ist Rohglas geschliffen worden, so heisst es „Spiegelglas“; es wird zu guten
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