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b) Trass.
Trass ist ein aus Trachit und Bimsstein bestehendes Trümmergestein vulka-
nischen Ursprunges und wird, zu feinem Pulver gemahlen, dem Kalk zugesetzt. Da
dasselbe kieselsaure Tonerde im aufgeschlossenen Zustande enthült, so verleiht es
dem Kalkmórtel hydraulische Eigenschaften. :
Die gebräuchlichsten Mischungsverhältnisse sind:
1 Teil Kalk, 1 Teil Trass, 1!/, Teile Sand für gewäôhnliches Mauerwerk,
l , », 2 Teile „ für Fundament- und Kellermauerwerk sowie zum
Verputzen feuchter Wände.
1 hl Kalk und 1 hl Trass geben 1,6 hl Mörtel,
1 » » » 2 99 3 » 2,54 $35 »
Am Fundorte (im Brohltale am Rhein) kostet 1 hl Trass 1,0—1,10 Mk., in
Berlin 3,0—3,5 Mk.
Ähnliche Eigenschaften besitzen die Puzzolanerde, welche in der Umgegend
von Neapel und Rom gewonnen wird und die Santorinerde, die auf der Insel
Santorin gefunden wird. Letztere unterscheidet sich vom Trass und von der
Puzzolanerde dadurch, dass sie mit Kalk vermischt unter Wasser erhürtet, an der
Luft aber ihre Festigkeit wieder verliert.
10. Zement.
Man unterscheidet natürliche (Romanzemente) und künstliche Zemente (Port-
landzement). Romanzement wird in England aus den im Themsebett ange-
schwemmten Kalksteinen, in Deutschland bei Bielefeld und in Süddeutschland bei
Blaubeuren in der Rauhen Alp gewonnen. Die hier gefundenen Kalksteine werden
schwach gebrannt und dann fein pulverisiert.
Der Preis für 1 Tonne Bielefelder Romanzement, enthaltend 100 1, im Ge-
wicht von 135 kg, beträgt ab Fabrik 4,0—5,0 Mk, der Preis einer Tonne Romanzement
aus der Fabrik von Gebrüder Spohn in Blaubeuren 3,0—4,0 Mk.
Portlandzement ist ein Produkt, entstanden durch Brennen einer innigen
Mischung von kalk- und tonhaltigen Materialien bis zur Sinterung und darauf-
folgender Zerkleinerung bis zur Mehlfeinheit. Der Ton muss namentlich genügend
(30—50 Proz.) und leicht aufschliessbare Mengen von Kieselsäure enthalten.
Bei der Fabrikation unterscheidet man drei Verfahren, das nasse, halbnasse
und trockene.
Bei dem nassen Verfahren werden die Grundstoffe (Kalk und Ton) zu-
sammengeschlemmt, nachdem sie aufs Feinste zerteilt worden sind. Die weitere
Mischung geschieht in Tonschneidern. Die so zubereitete Masse wird mit Maschine
oder durch Handarbeit zu Steinen geformt, getrocknet, gebrannt und dann fein
gemahlen.
Bei dem halbnassen Verfahren wird nur der Kalk in feinen Schlamm
umgewandelt, dem der Ton als trockenes Pulver beigemengt wird, um sofort eine
zum Formen der Steine genügend feste Masse zu erhalten. Wird Kreide zur
Fabrikation verwendet, so wird diese gemahlen und dem durch Schlemmen erhal-
tenen Tonschlick zugesetzt.
Bei dem trockenen Verfahren werden beide Grundstoffe gemahlen und
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