Cacciatore — Cassini.
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C.
Artikel, die unter C vermißt werden, sind unter K oder Z nachzuschlagen.
Cacciatore (spr. kattscha-), Niccold,
geb. 26. Jan. 1780 zu Castel Termini bei
Girgenti, sollte Geistlicher werden und
kam 1799 zur Erlernung der griechischen
Sprache nach Palermo, wo er seit 1800
an Piazzis astronomischen Arbeiten teil
nahm und 1817 dessen Nachfolger als
Direktor der Sternwarte wurde; er starb
28. Jan. 1841. — Ihm folgte in der Lei
tung der Sternwarte sein Sohn Gae-
ta n o C., geb. 17. März 1814 zu Palermo,
der aber infolge der Revolution von 1848
sein Amt aufgeben mußte.
Cagnoli (spr. kanj-), Antonio, geb.
29. Sept. 1743 aus der Insel Zante, lebte
eine Zeitlang als Attache der veneziani
schen Gesandtschaft in Paris, wo er sich
eine Privatsternwarte baute, ging dann
nach Verona, wo er gleichfalls astronomische
Beobachtungen anstellte, und ward 1797
von Napoleon als Professor der Astronomie
nach Modena berufen, wo er 1816 starb.
Er hat sich durch eiu treffliches Lehrbuch
der Trigonometrie verdient gemacht.
Calandrelli, Giuseppe, geb. 22 Mai
1749 zu Zagarolo im Kirchenstaat, wurde
1768 Priester und kam 1773 als Pro
fessor der Mathematik an das Collegium
Romanum iu Rom, wo er den Bau eines
Observatoriums erwirkte, welches bis 1848
im Gebrauch blieb. An dieser Sternwarte
war C. bis 1824 thätig, in welchem Jahr
sie in die Hände der Jesuiten kam. Er
starb 25. Dez. 1827.
Camelopardalis (lat.), Giraffe.
Camilla, Planetoid (66).
Campani, Giuseppe, Verfertiger
vorzüglicher astrononzischer Instrumente,
der beispielsweise Dom. Cassini seine
großen Teleskope geliefert hat, lebte in der
zweiten Hälfte des 17. Jahrh, in Rom.
Cancer (lat.), Krebs.
Canes -venatici (lat.), Jagdhunde.
Canis major (lat.), Großer Hund;
C. minor, Kleiner Hund. Vgl. Hund.
Caper (lat.), Steinbock.
Capricornus (lat.), Steinbock.
Carlini, Francesco, geb. 7. Jan.
1783 zu Mailand, war seit 1799 an der
Sternwarte der Brera daselbst thätig und
von 1832 bis zu seinem Tod 29. Aug.
1862 Direktor derselben.
Carrington (spr. karringt'n), Richard
Christop her, geb. 1826 zu Chelsea als
Sohn eines reichen Bierbrauers, ursprüng
lich Theolog, wurde durch Challis in Cam
bridge für die Astronomie gewonnen und
war 1849—51 auf der Sternwarte zu Dur-
Ham unter Chevalier thätig. Nachdem er
1851 zurBeobachtung der totalen Sonnen
finsternis vom 28. Juli in Schweden gewe
sen, erbaute er sich zu Redhill eine Privat
sternwarte, wo er sich der Beobachtung von
Zirkumpolarsternen und besonders' von
Sonnenflecken widmete; ein Katalog von
3735 Zirkumpolarsternen (1857) und ein
die Sonnenfleckenbeobachtungen vom 9.
Nov. 1853 bis 24. März 1861 umfassen
des Werk (1864) waren die Früchte dieser
Arbeit. Als er dann nach seines Vaters
Tode die ererbte Brauerei längere Zeit ge
leitet, erbaute er sich zu Churt bei Farn-
Ham eine neue Sternwarte, wurde indes
sen durch anhaltende Kränklichkeit am Be
obachten gehindert und starb im Dezem
ber 1875.'
Cassini, 1) Giovanni Domenico,
geb. 8. Juni 1625 zu Perinaldo bei Nizza,
1650 Professor der Astronomie in Bo
logna, auch als Wasserbauingenieur thä
tig, seit 1669 in Paris als Mitglied der
Akademie lebend und an der neuerbau-
ten Sternwarte beobachtend, starb 14.
Sept. 1712. Er entdeckte 1665 die Ro
tation des Jupiter (in 9 Stunden 56 Mi
nuten), 1666 die des Mars (in 24 Stun
den 37 Minuten) und 1667 die der Venus
(in 24 Stunden), 1671 den 8., 1672 den
5., 1684 den 4. und 3. Saturnusmond,
veranlaßte die Erpedition Richers nach
Cayenne zur Bestimmung der Sonnen-
parallare und setzte die französische Me
ridiangradmessung im S. bis Roussil
lon fort. — 2) I a c q u e s, Sohn des vori
gen, geb. 18. Febr. 1677 zu Paris, nach
seines'' Vaters Tode Direktor der Pariser