Full text: Kepler. Galilei

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ähren und Österreich 
ber doch auch für die 
iaß sie von dem ge- 
ätsbrief" und damit 
ltzen konnten. Kepler 
war, diese Änderung 
umultuarischen Auf 
sein mußte, seinem 
erühmten Sohn des 
Minnen könne, wurde 
Der Herzog forderte, 
> war, ein Gutachten 
in dessen Abfassung 
Zrischlins, besonders 
lers nach Tübingen, 
- wünschenswert; für 
Schrift („Merkur in 
Zech erlin" im Werte 
die von diesem, der 
affe, angestrebte Rück 
gewesen, und allem 
t immer mehr zurück- 
ißte Möglichkeit bald 
beugsame Ehrlichkeit 
t zum erstenmale — 
stttcn. In dem Dank- 
den Herzog richtete, 
und betonte, daß er 
iftigen Andreae sozu- 
rdienformel nicht zur 
Haupt keinen Christen 
bendmahlslehre ver- 
st so schön und wahr, 
daß wir uns nicht versagen können, eine Hauptstelle 35 ) in den 
Text selbst hereinzunehmen. 
„Als hab Ich," schreibt er, „zu mehrer befürderung einer solchen 
Hoffnung" — daß die „Eiutrachtsformel" aufhören möge, als Zank 
apfel zu wirken — „bey meiner Person mir einmahl, und zwar ge 
wissenshalben fürgenommen, der kormnlae Ooneordiae nit anderst als 
condillonaliter, de non oppu^nanda, und cum exceptione tractandae 
Pacis, nochmahlen zu underschreiben. In sonderlichem Bedenckhen, 
das Ich auch sonsten von Jugend auff in artieulo de Coena nie 
befinden khLuden, das einer der Calvinischen mainnng beygethan 
(so doch, das er unserer Kirchen mainnng nit lestere oder für ge 
fährlich halte, auch sich keiner behelffe gebrauche, als sensus verborum 
Obri 8 ti), von dieser ungleichen Meinung nit solle unser Bruder in 
Pbri8to genennet oder gehalten werden, Wan er auch gleid) ein 
Lehrer wär." 
Mit dieser und mancher ähnlichen Äußerung hatte sich 
Kepler, wie eine kurze, unter dem Schreiben stehende Notiz der 
maßgebenden Stelle bekundet, jede Hoffnung auf Verwendung 
in dem starr-lutherischen Württemberg beraubt, und wie seitdem 
das Konsistorium über den Verfechter christlicher Duldung ur 
teilte, davon wird uns das folgende Kapitel eine genügende 
Probe liefern^). 
Von 1610 an wurde Keplers Stellung in Prag immer 
schwieriger; die Befoldungsrückstände, bis dahin immer wieder 
beglichen, begannen sich zu häufen; Seufzer über die „turbae 
Bohemicae“ werden in seinen Briefen zahlreicher und ernster. 
Der Austritt aus dem Hofdienste und Übertritt in den Dienst 
der oberösterreichischen Stände wird ihm nahegelegt^) und von 
ihm sorgsam erwogen, aber noch kommt es zu keinem festen 
Entschlüsse. Da bringt das schlimme Jahr 1611 neue Plagen 
und Kümmernisse. Gegen den Kaiser bricht offener Aufstand 
aus; man zwingt den hypochondrischen, längst schon den Pflichten 
des Regimentes abgewandten Mann, auf die Krone zu ver 
zichten; die Staats- und Hofbeamten werden angehalten, dem 
neuen Kaiser Matthias den Treueid zu leisten. Jetzt erschien
	        
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